Mobbing - Prävention und Intervention

Mobbing ist ein Phänomen, das an allen Institutionen mit hierarchischen Strukturen, also auch an Schulen beobachtet wird. Wir müssen also damit umgehen, und zwar indem wir wachsam und empathisch auf uns und unsere Mitschülerinnen und Mitschüler bzw. aus Sicht der Erziehenden: auf unsere Schutzbefohlenen schauen. An unserer Schule möchten wir ein Klima schaffen, in dem Menschen einander so begegnen können, dass Mobbing keinen Raum findet. In einem Arbeitskreis aus Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen haben wir uns damit auseinandergesetzt, wie wir das im schulischen Rahmen umsetzen können.

Grundsätzliche Annahme:

Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erziehungsberechtigte sind teilmächtig bezogen auf das Gelingen des schulischen Zusammenlebens.

In diesem Sinne sind alle Gruppen (mit-)verantwortlich für einen konstruktiven Umgang mit Konfliktpotential, das heißt auch: für die Prävention bzw. die angemessene Interaktion im Falle von Mobbing.

 

Im Folgenden werden aufgeführt:

1. die zeitliche Struktur nach Jahrgängen, in denen Maßnahmen zur Vorbeugung von bzw. zum Umgang mit Mobbing am GSC erfolgen
2. Rahmenbedingungen am GSC, die der Prävention, der Wahnehmung und Kommunikation von sowie der Interaktion im Fall von Mobbing dienen.
  

Ad 1: Allgemeine, zeitlich gestaffelte Präventionsmaßnahmen


Klassenstufe 5:

Im Rahmen der Klassenpflegschaften:
Die Klassenleitungen weisen darauf hin, dass jegliche Kommunikation zu schulischen Zwecken telefonisch bzw. über die schulischen Digitalplattformen (Teams, WebUntis) erfolgt.
Weiterhin wird darüber informiert, dass alle Verantwortung für die Nutzung von WhatsApp bis zum Alter von 16 Jahren bei den Erziehungsberechtigten liegt.

Eine Basis-Orientierung der Schülerinnen und Schüler zur Nutzung digitaler Medien erfolgt in den ersten Schulwochen durch die Medienscouts (entsprechend ausgebildete, ältere MitschülerInnen). Schulseelsorgerin und Beratungsteam stellen sich und ihre Arbeitsweise mit SchülerInnen wie auch Erziehungsberechtigten vor und erklären Möglichkeiten der Kontaktaufnahme.
Später besuchen sie im Rahmen einer Orie-Stunde jede Klasse und zeigen dabei auch die Besprechungsräume.
Im Rahmen einer Stufenversammlung stellen Schulseelsorgerin und Beratungsteam sich und ihre Arbeitsweise sowie Möglichkeiten der Kontaktaufnahme den Schülerinnen und Schüler vor. Fragen werden vorab anonym gesammelt und als Grundlage der Vorstellung verwendet. 


Klassenstufe 6:

Workshop in der „Waldschule“ zur Stärkung und Entwicklung nachhaltiger Werte, die unser Zusammenleben gelingen lassen.

 

Klassenstufe 7:

Projekttag „Fairmobil“ zur Stärkung des konstruktiven Umgangs mit Konflikten

 

Klassenstufe 8:

Im Rahmen einer Stufenversammlung besuchen Schulseelsorgerin und Beratungsteam die Schülerinnen und Schüler.
Fragen werden vorab anonym gesammelt und als Grundlage der Vorstellung verwendet.

[Diese Maßnahme wurde im Schuljahr 24/25 einmalig in allen Stufen der Sek. I durchgeführt.]

 

Klassenstufe 9:

Projekttag „MuTiger“ zur Stärkung von Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit

 

Klassenstufe 10:

Projekttag „Du bist du“ zur Wahrnehmung und Akzeptanz individueller Verschiedenheit im Hinblick auf die Ausbildung der Psyche

 

Ad 2: Rahmenbedingungen

In den Klassenpflegschaften aller Klassenstufen:

Information über die (digitale) Kommunikation zu schulischen Zwecken (Teams, WebUntis) sowie über die Verantwortung der Erziehungsberechtigten bei der Nutzung von WhatsApp

In den Orie- bzw. ERE-Stunden der Sek I:

Arbeit zum Umgang mit Konflikten u.a. mit Lionsquest-Material (zur Entwicklung sozialer Schlüsselkompetenzen)

Um den Kontakt zu Schulseelsorgerin und Beratungsteam zu erleichtern, wird ein Briefkasten neben dem SV-Briefkasten installiert.
Schriftlich bzw. digital kann ein Gesprächsanliegen mit einem „Code-Wort“ (= Leuchtturm) vereinbart werden, so dass sich eine Beschreibung des Anliegens erübrigt.

Das gilt sowohl für den Fall, dass man selbst ein Problem hat, als auch für den Fall, dass man problematisches Verhalten beobachtet.

„Streitschlichter (Schüler für Schüler)" (= entsprechend ausgebildete, ältere SchülerInnen) fungieren als AnsprechparterInnen im Bedarfsfall z.B. von Konflikten und helfen dabei, eine konstruktive Interaktion zu ermöglichen.

Ansprechpartner im Fall von oder bei Verdacht auf Mobbing sind die Schulseelsorgerin und das Beratungsteam, die sich untereinander besprechen und für den Fall angemessene Maßnahmen planen.
So reagieren auf eine Meldung die entsprechend geschulten KollegInnen (Frau Reppenhorst, Frau Müthrath, Frau Möllmann-Hay, Herr Klumb und Herr Petrasch), die sich gegebenenfalls an weitere außerschulische Beratungsstellen wenden.

Deshalb wenden sich alle KollegInnen im Fall von oder bei Verdacht auf Mobbing direkt an die Schulseelsorgerin oder das Beratungsteam.

Für Schülerinnen und Schüler fungieren im Bedarfsfall MitschülerInnen als Ansprechpartner (Schüler für Schüler) sowie für Eltern eine Elterngruppe )Eltern für Eltern).

 

Allgemeines Resümee:

Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler in ihrer konstruktiven Selbstwirksamkeit zu bestärken und zu unterstützen, indem diese eine angemessene Kommunikation trainieren, Konflikte, die unauflöslich zu Gemeinschaften dazu gehören, selbst zu führen bzw. im zumutbaren Rahmen auszuhalten lernen. In diesem Sinne erwarten wir von...

...Lehrerinnen und Lehrern,
die Kinder/ Jugendlichen darin zu bestärken, Konflikte selbst konstruktiv anzugehen, sie gegebenenfalls dabei zu unterstützen oder die Kommunikationstrainer hinzuzuziehen und/oder Schulseelsorgerin oder Beratungsteam hinzuzuziehen.

...Schülerinnen und Schülern,
Konflikte selbst kommunikativ anzugehen und gegebenenfalls aktiv nach Unterstützung zu suchen beim Schülerteam "Schüler für Schüler", bei Schulseelsorgerin oder Beratungsteam, bei der Klassen-/Stufenleitung bzw. einer Lehrkraft des Vertrauens.

...Erziehungsberechtigten,
eine liebevolle Distanz zur Ebene der Kinder/ Jugendlichen einzunehmen und dafür gegebenenfalls nach Unterstützung zu suchen bei Schulseelsorgerin und Beratungsteam bzw. bei der Klassen-/Stufenleitung oder auch beim Elternteam "Eltern für Eltern".