Wie die Technologie den Unterricht verändert
Digitales Lernen
In einer Welt, die von Technologie und Innovationen geprägt ist, hat auch das Bildungssystem eine digitale Revolution erlebt. Immer mehr Schulen setzen auf digitales Lernen, um ihre Schülerinnen und Schüler besser auf die Anforderungen der Zukunft vorzubereiten. Doch wie genau beeinflusst die Technologie den Unterricht? Welche Möglichkeiten und Herausforderungen ergeben sich dadurch?
Medienerziehung
Medienerziehung
Die Medienerziehung stellt einen zentralen Bestandteil im Medienkonzept des Gymnasiums dar.
Dies soll auch der katholischen Eigenprägung der Schule Rechnung tragen. Demnach beschränkt sich die zu vermittelnde Medienkompetenz nicht nur auf zu erwerbende Fertigkeiten im Bedienen und Anwenden von Medien, sondern umfasst auch den reflektierten und verantwortungsvollen Umgang mit ihnen.
Der Fokus liegt dabei auf den digitalen Medien, da sie in der Lebenswirklichkeit der Schüler:innen eine dominante Position innehaben und die Möglichkeiten des Missbrauchs hier besonders groß sind.
Als Steuerungsinstrument für die Medienerziehung am Gymnasium St. Christophorus dient der „Medienkompetenzrahmen NRW“, eine Initiative, die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, Medienkompetenz im Schulalltag zu verankern. Im Medienpass wird ähnlich wie in den für die einzelnen Fächer geltenden Kernlehrplänen ein breites Spektrum von Medienkompetenzen formuliert, v. a. auch im Hinblick auf eine Medienerziehung.
Die in diesem Rahmen bislang durchgeführten und geplanten Maßnahmen, um diese Kompetenzen an unserer Schule zu fördern, sollen daher im Folgenden als Bausteine zur Medienerziehung kurz vorgestellt werden:
Baustein 1: Medienscouts
An unserer Schule verfügen wir derzeit über zwölf Medienscouts aus den Jahrgangsstufen 8 bis EF, denen drei Lehrkräfte als Mentoren zur Seite stehen. Geplant ist zudem die Aus- bzw. Fortbildung weiterer Kolleginnen und Kollegen bzw. Schülerinnen und Schülern zu Medienscouts. Das von der Landesanstalt für Medien NRW ins Leben gerufene Projekt „Medienscouts NRW“ verfolgt als Schwerpunktziel, den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien bei Kindern und Jugendlichen zu fördern. Es basiert auf dem Grundsatz der peer-to-peer-Beratung, bei der in diesem Fall Schüler*innen ihre Mitschüler*innen über Chancen und Risiken digitaler Mediennutzung aufklären und sie dabei beraten.
Die Schüler*innen wurden dazu in einem mehrtägigen Lehrgang zusammen mit Lehrer*innen ihrer Schule zu sog. „Medienscouts“ ausgebildet. Die Ausbildung umfasst z. B. folgende Themenbereiche:
- „Internet und Sicherheit“,
- „Cybermobbing“,
- „Computerspiele“,
- „Online-Communities“,
- „Handy“,
- „Kommunikationstraining“,
- „Beratungskompetenz“ etc.
Die Medienscouts erfüllen fünf wichtige Funktionen:
- Organisation und Gestaltung außerunterrichtlicher Projekte zur Medienerziehung für Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern im Hinblick auf die Prävention des Missbrauchs digitaler Medien, z. B.: Projektstunden im Rahmen der Orientierungsstunden für die Jahrgangsstufe 5 und 6: „Das Netz vergisst nichts!“ – Verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Social Communities; Spielenachmittag für Eltern und Schüler*innen: Chancen und Risiken von Computerspielen
- Organisation und Gestaltung außerunterrichtlicher Projekte zur Medienerziehung im Hinblick auf die Reaktion auf spezielle Fälle des Medienmissbrauchs, welche die Klassen- oder Schulgemeinschaft betreffen, z. B. Fälle von Cybermobbing oder problematischen In-App-Käufen
- ständige Angebote zur individuellen Beratung rund um die Nutzung digitaler Medien für Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern, z. B.: Beratungspause: Wie stelle ich mein Facebook-Profil sicher ein? Welche Software sollte ich sinnvollerweise zum Schutz meines Smartphones, Computers etc. installieren?
- Bindeglied zwischen Schülerschaft und Lehrerschaft bzw. den Eltern
- Vorbild für den verantwortungsbewussten Umgang mit digitalen Medien v. a. für die Unterstufenschüler*innen
Baustein 2: Elterninitiative „Medienerziehung“
Über die Elternrunde ist der Wunsch nach einer Elterninitiative entstanden, die umfangreiche Überlegungen zur Beteiligung an der Medienerziehung an unserem Gymnasium anstellt und dazu konkrete Vorschläge entwickelt, die in erster Linie die Sorgen und Unsicherheiten von Eltern im Umgang mit ihren Kindern hinsichtlich der Chancen und Risiken digitaler Medien im Blick haben. Dabei soll das im Bereich der Medienscouts angewendete Prinzip der „peer-to-peer-education“ auf anderer Ebene fortgesetzt werden, indem die Angebote zur Medienerziehung von Eltern für Eltern konzipiert werden.
Außerdem werden regelmäßig Experten eingeladen, die sich außerhalb des Schulbetriebs mit der Medienerziehung und Phänomenen, die diesen Bereich betreffen auseinandersetzen. Mit ihrer Fachkompetenz und Autorität können sie bei Fachvorträgen für Eltern und Lehrer*innen wichtige Impulse und Gesprächsanlässe bieten, die vor allem auf einer aktuellen, wissenschaftlich fundierten oder erfahrungsgesättigten Grundlage beruhen.
Baustein 3: Lehrerfortbildungen
Regelmäßig führen wir an unserer Schule Fortbildungen durch, an denen meist das gesamte Kollegium teilnimmt. Im Rahmen von pädagogischen Tagen oder extra dafür angesetzten Tagen setzen wir das Thema „Medien“ bewusst in den Fokus, bilden uns weiter und arbeiten an Projekten. Dafür laden wir häufig externe Dozent:innen ein oder stellen uns selbst als Expert:innen in bestimmten Bereichen gegenseitig spannende Best-Practice-Beispiele vor, um voneinander zur profitieren. Dabei geht es uns sowohl um den kompetenten Einsatz von Medien im Unterricht als auch um einen genauen Blick auf die mediale Lebenswelt der Kinder und Jugendliche, um Medienerziehung glaubhaft und authentisch durchzuführen.
Baustein 4: Arbeitskreis „Medien“
Um die einzelnen Gruppen – bestehend aus Schüler:innen, Eltern und Lehrer:innen – und vor allem ihre Perspektiven auf das Thema Medien zusammenzuführen, hat sich der Arbeitskreis „Medien“ gebildet. Hier werden zukünftig Themen rund um den medialen Alltag an unserer Schule diskutiert, Projekte geplant und Ziele für die Zukunft formuliert. Durch einen regelmäßigen Austausch soll eine Vernetzung der Gruppen entstehen und eine Bewusstwerdung von Problemen und Gestaltungsmöglichkeiten erfolgen.
Baustein 5: Anbindung der Medienerziehung an die Fachcurricula
Im Fachunterricht bieten sich generell vielfältige Möglichkeiten, Medienerziehung durchzuführen und die dafür relevanten, im Medienpass formulierten Kompetenzen auszubilden. Um allerdings eine verbindliche und koordinierte Medienerziehung durch den Unterricht zu gewährleisten, wurden die Kernkompetenzen auf alle Fächer und Jahrgangsstufen aufgeteilt. So kann Medienerziehung in allen Fächern stattfinden und eine Vernetzung und Anwendung der Kompetenzen zu ermöglichen. Dabei kommt dem Fach Informatik, das in der Erprobungsstufen als Nebenfach und in der Mittelstufe als Wahlpflichtfach unterrichtet wird, eine besondere Rolle zu.
Baustein 6: Mediale Ausstattung
In Zusammenarbeit mit dem Bistum Münster als Schulträger arbeiten wir im Unterricht mit Apple Produkten, d.h. alle Klassenräume sind neben Beamern und Dokumentenkameras auch mit Apple TVs ausgestattet. Darüber hinaus stehen den Lehrerinnen und Lehrern insgesamt sechs iPad-Koffer und zwei MacBook-Koffer zur Verfügung, die für den Unterricht ausgeliehen und genutzt werden können. Für die produktive Arbeit stehen allen Schülerinnen und Schüler Microsoft Office Lizenzen zur Verfügung, die mit der bistumseigenen Lernplattform verknüpft sind. Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II haben die Möglichkeit, im Unterricht mit eigenen digitalen Endgeräten zu arbeiten.