Massenweise Schokolade und Süßigkeiten oder ungehemmtes Shoppen-Gehen gegen Einsamkeit, Sehnsucht und Weltschmerz – kann das das richtige Rezept sein? Konzert des Detmolder Kammerorchesters am St. Christophorus Gymnasium

Das Detmolder Kammerorchester unter der Leitung von Guido Mürmann war am Mittwoch mit einem unterhaltsamen und gleichsam anregendem Musiktheater-Programm am Gymnasium St. Christophorus zu Gast und beinahe 200 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 5 und 6 beteiligten sich auch aktiv an dieser sehr schülernahen Story mit Musik. Denn immer wieder kam Guido Mürmann mit seinem jungen Publikum ins Gespräch: Was hilft eigentlich gegen Langeweile, wenn man keinen Bock auf nichts hat, die Freunde gerade alle online sind und man sich am liebsten die Decke über den Kopf ziehen und sich verkriechen möchte?
Und am Ende sind es nicht Schokolade, Süßigkeiten, Serien gucken oder ungehemmtes Shoppen, die für Zufriedenheit und Glück sorgen, sondern gute Freunde, mit denen man auch gemeinsam Musik machen kann. Ja, die Musik spielte in der Veranstaltung eine zentrale Rolle, wurden doch durch sie die Gefühle und Stimmungen der drei Hauptdarsteller in ganz unmittelbarer Weise transportiert.
Das mit 16 Musikern besetzte Detmolder Kammerorchester, bestehend aus Streichern, Bläsern und diversem Schlagzeug, begleitete einfühlsam und gekonnt die beiden Sängerinnen Valentina Rieks (Berlin) und Clara Kreuzkamp (Frankfurt) sowie den Bariton Andreas Elias Post (Detmold); und die hatten sichtlich Spaß an den Reaktionen und Vorschlägen der Schülerinnen und Schülern zum Fortgang ihrer Geschichte.
Nach einer feurigen Galopp-Eröffnung aus der Feder des französischen Komponisten Léo Delibes führte das von Clara Kreuzkamp sehr ausdrucksvoll mit ihrem dunkel tembrierten, aber durchsetzungsfähigen Mezzosopran gesungene Lied Nur wer die Sehnsucht kennt von Peter Tschaikowsky mitten ins Thema. Extrem leise gespielte Musik von Ralph Vaughan Williams (The lark ascending) regte zum Nachdenken an auf der Suche nach Überwindung von Langeweile und Resignation. Und Orpheus (Andreas Elias Post) versuchte es dann mit Geigenspiel in E-Dur, nicht ganz zur Freude seiner beiden Begleiterinnen und des Publikums.
Zum berühmten Säbeltanz von Aram Chatschaturjan, insbesondere von den Schlagzeugern und Bläsern des Orchesters virtuos umgesetzt, ging es stattdessen auf ungehemmte Shoppingtour. Doch Glück und Zufriedenheit scheinen sich nicht kaufen zu lassen. Auch der übermäßige Konsum von Schokolade und Süßigkeiten, greifbar nahe am einfallsreichen Bühnenbild angebracht, scheinen nicht die Lösung zu sein.
Denn um die Beziehung und Freundschaft zu seinen besten Freunden und ein großes Herz für sie ging es in der Arie Il core di dono aus Mozarts Oper Cosi fan tutte, von den Solisten klangschön gesungen.
Und am Ende wurde dann sogar gemeinsam getanzt – auch dem Publikum (!) zum Duett Brüderchen komm tanz mit mir aus der romantischen Oper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck, bevor das Programm mit dem schmissigen I got Rhythm von George Gershwin euphorisch endete. Das junge Publikum hielt es nicht auf den Stühlen, begeistert spendeten sie lang anhaltenden Applaus den drei fabelhaften Solisten, dem Orchester und seinem Leiter Guido Mürmann.
Der war übrigens auch mal Schüler am Christophorus und zwar zusammen in einer Klasse mit Schulleiter Thorsten Schröer. Ob der als Pennäler am Christophorus auch so aufmerksam und konzentriert war wie die Schülerinnen und Schülern an diesem Vormittag, darüber hat Guido Mürmann taktvoll geschwiegen.
Und wer sich einen digitalen Eindruck von der pädagogischen Arbeit des Detmolder Kammerorchester verschaffen möchte, dem sei das Online-Spiel empfohlen unter:
http://www.detmolder-kammerorchester.de/iamdko/
Text: Martin Henning
Fotos: Manuel von Harenne













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